Ein Denkmal erwacht zu neuem Leben. Dank neuer Nutzung und behutsamer Erneuerung.
Das im Jahr 1698 als Einhof errichtete Felixe Minas Haus ist eines der letzten Denkmäler bäuerlicher Kultur im Tannheimer Tal, das einschließlich Inventar erhalten blieb. Im Jahr 2009 beschloss die Gemeindeführung, in Absprache mit dem Bundesdenkmalamt und dem Land Tirol, das Haus zu sanieren und es durch die Errichtung eines Zubaus einer neuen Nutzung zuzuführen. Der städtebauliche Ansatz der Planung zeigt die Qualität der Erweiterung des Bestandsgebäudes. Durch die mechanisch versenkbare Glasfront des im Anbau situierten Musikproberaums kann dieser von der örtlichen Kapelle als „Musikpavillon“ bespielt werden und bietet damit für den angrenzenden Platz ein erweitertes Angebot für die Gemeinde. Der bestehende Wohn- und Wirtschaftstrakt, ein Holzbau (Blockbau) mit Putz- bzw. Schindelfassade, wurde innen und außen nach denkmalschützerischen Kriterien generalsaniert. Die neue vertikale Erschließung ist zwischen Alt- und Neubau situiert und ermöglicht über eingebaute Podeste sowie über zwei neue Erschließungsebenen im Altbau die brandschutz- und behindertengerechte Nutzung des Gesamtkomplexes. Der Wirtschaftstrakt, der sich bereits um 70 cm abgesenkt hatte, wurde bis auf die Dachkonstruktion ausgelöst, gereinigt, ergänzt und auf neuen Fundamenten bzw. auf dem Erschließungsgeschoss wieder eingebaut. In all diesen Punkten wurde behutsam auf den Bestand geachtet. Heute ist das Felixe Minas Haus ein Beispiel für die Adaptierbarkeit und Ertüchtigung historischer Holzbauten in Verbindung mit einer neuen, zeitgemäßen Nutzung.
Bauherr: Gemeinde Tannheim
Architektur: Richard Freisinger, Innsbruck
Statik: Reinhard Donabauer, Innsbruck
Ausführung: Holzbau Zobl, Tannheim; Innenausbau Tischlerei Kuen Alois, Innsbruck
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